Fragen zur TB, TB-OP, Kostenübernahme, Vorstellung ETC.

Begonnen von phnX, 22. März 2011, 21:26:23

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phnX

Ich habe mehrere Fragen zum Thema Trichterbrust..
Ich habe eine angeborene TB, die erst mit ca. 10 Jahren sichtbar wurde. Als wir damals beim Arzt waren sagte er das Sie angeboren sei und aufgetreten ist aufgrund meines schnellen Wachstums.. So darauf waren wir in Hannover in der chirogischen Kinderklinik, fragt mich nich wie die hieß :D, zumindest habe ich dort einen "Lungen-Volumen-Test" gemacht.. also in son röhrchen gepustet bis zum Umfallen... Laut der Aussage der Ã,,rzte damals wäre mein Lungenvolumen durch die TB etwas eingeschrenkt, jedoch das Herz nicht gefährdet...
Bin jetzt mitlerweile 17 und wir waren neulich beim Thurax Facharzt in Braunschweig. Er meinte wiederrum, dass das Lungenvolumen nicht eingeschrängt wäre... was sich ja im Laufe der Jahre auch gebessert haben könnte... ich erwähnte das ich regelmäßige Stechen im Brustbereich hätte (was ich zuvor schonmal beim Hausarzt erwähnt und dieser meinte darauf das es eingeengte Nerven wären durch die TB)... manchmal auch so stark das ich mich gerade aufs Bett legen muss damit es sich etwas bessert...
Nun muss man aba dazu sagen, dass ich keine so stark ausgeprägte TB habe wie einige andere... Zwischen meinem Brustbein und meiner Wirbelsäule sind noch 6 cm Platz wurde mir versichert...
Er erklärte mir, dass nach der OP auch keine Leistungssteigerung im sportlichen Bereich festgestellt werden könne da die Lunge seiner Meinung nach ja nicht mehr in bedrängniss wäre... das heißt, eine OP aus gesundheitlichen Gründen würde es nicht geben... er erzählte mir jedoch, dass viele TB-OP´s auch wegen des psychischen Zustandes gemacht werden...
Ich schäme mich wie viele andere dafür und war schon wegen der TB seit über 5 Jahren nicht mehr schwimmen mit Freunden... Mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl leidet unter der TB...

nun zu den eigentlichen Fragen...
Ich habe mich ein wenig erkundigt und 3 unterschiedliche Operationsmethoden gefunden... einmal die alte version indem der brustkorb aufgeschnitten wird und die rippen vom brustbein getrennt werden etc. dann die Nuss-Methode mit den Metallbügeln und die Suagglocken-Methode...
Für den Arzt kam im Fall der OP nur die alte Methode in Frage, da er meinte für die Nuss-Methode wäre ich zu alt, da meine Knochen bereits zu stark wären... aber ich habe mir viele Beiträge durchgelesen und wenn ich lese das Männder mit 22 Jahren und 30+ sich mit dieser Methode operrieren lassen, dann kommen mir starke Zweifel, dass er die Wahrheit erzählt hat.. Gibt es also eine Altersgrenze für die einzelnen Operationsmethoden? Oder muss man bestimmte Merkmale vorweisen, die eine OP-Methode ausschließen? (z.B. zu starke Knochen für die Nuss-Methode)..

Zur Kostenübernahme... ich habe gelesen das eine TB-OP nicht die billigste sein soll..^^
in welchen Fällen übernimmt die KK die Kosten?
Ich weiß das sie im Fall einer Minderung der Lungen- und Herzfuntkion die Kosten übernehmen muss (theoretisch :D)
aber übernimmt die KK auch die Kosten wenn nachgewiesen werden kann, dass die OP wichtig für den patienten ist, damit er eine verbesserung der Lebensqualität erreicht (keine Angst mehr z.B. ins Schwimmbad zu gehen oder eine einfachere Kontaktaufnahme mit Mitmenschen...) bzw wenn sich herausstellt das das Selbstbewusstsein stark unter der TB leidet?

Und wie ist das mit dem Zustand nach der OP... ich habe gehört jeder mensch reagiert anders auf eine vollnakose.... einige übergeben sich manche sind einfach nur schlaff andere wachen einfach nur ausgeschlafen auf...
ab wann beginnt das ehtraining? direkt am 1. Tag nach der OP?


würde mich über schnelle Antworten freuen.

p.s. Schreibfehler sind special-effects meiner tastatur :D

tbblabla

Wenn du dich operieren lassen willst, dann ganz klar NUSS.
Da hat der Arzt keine Ahnung von dem, was er erzählt.

Kosten werden so gut wie immer übernommen.

Mir war nach der OP mal übel, hab dann irgend eine Infusion erhalten.

Training beginnt sehr früh.
Pusten kann man schon nach der OP anfangen.

MistTB

Hallo phnX!

sehe ich genauso wie tbblabla!

Ich war letztes Jahr schon 38 bei der OP nach Nuss.  (Berlin-Buch)

Hab die OP ganz gut überstanden, am 2.Tag wieder auf dem Flur der Intensivstation gelaufen. Die Jüngeren in deinem Alter waren meist am nächsten Tag schon wieder auf der normalen Station, ich erst nach 5 Tagen.

Gibt ja einige Berichte hier zu lesen oder auch die Blogs von greyman, TTT, ex-pectus.  Sind alle drei auch über 30 u. wurden nach Nuss operiert.
Wobei ex-prectus nun Probleme hat, wie er schreibt..  Bei mir ist es so, dass ich auf der rechten Seite (von wo aus die Bügel - 2 bei mir - durchgestossen wurden) irgendwie die Befestigung spüre oder auch nach größeren Anstrengungen, wenn ich etwas schweres hebe).

Wegen den Kosten: am besten einen Termin bei einem Arzt machen, der auch operiert. Der wird dann einen Bericht für die Krankenkasse schreiben, so dass die Kosten übernommen werden, da er ja an OPs interessiert ist.

Ich wollte es auch hauptsächlich aus optischen Gründen u. wegen der psychischen Belastung u. war/bin bisher ansonsten mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Letztes Jahr nach der OP war ich nur kurz mal schwimmen, aber ich freu mich da schon auf diesen Sommer!

Gesundheitlich weiss ich es nicht, nach der OP dachte ich es hat sich sehr verbessert (z.b. Luft bekommen durch die Nase war komischerweise viel besser, insgesamt mehr belastbar usw.)  Das hat sich aber inzwischen wieder gelegt oder ich hab mich daran gewöhnt. Aber ich muß auch mehr Sport machen, über den Winter überhaupt nicht!  Hab ansonsten auch Rückenprobleme, krumme Wirbelsäule - also was nicht mit der TB zusammenhängt.   

Also wünsch Dir erstmal viel Erfolg!

phnX

danke für die antworten, habe nur noch eine frage in bezug auf die nakose.... wo wird die gesetzt? hab irgendwo was von einer rückenmark nakose gelesen... stell mir das ziemlich riskant vor...

mfG

bananarama

Bei Eingriffen am Thorax ist PDA eher begleitend......für später, für die Schmerztherapie.
Im Allgemeinen wird eine Intubationsnarkose gewählt.....
naja. Ãœber Risiken klärt der Anästhesist auf....  ;D



moby

Die PDA (Peridueralanästhesie) dient, wie schon geschrieben, eher der Schmerzbehandlung nach der OP.

Das Verfahren ist ausgreift und sicher, wird heute bei fast jeder Entbindung (Geburt) gemacht.

Zu den Risiken (von wegen Rückenmark uns so) such einfach mal nach dem Begriff bei Wikipedia, da ist das Verfahren genau beschrieben.

Ach so und auch sonst, sind die Gefahren um ne OP manchmal größer als die OP selbst, ich hab neulich während ner OP 1,5 Liter Blut verloren, weil der Nakosearzt beim setzen des Beatmungsschlauchs mit dem Instrument (Laryngoskop) abgerutscht ist und mir nen riesen Ratscher in Zahnfleisch gehauen hat, und es keiner gemerkt hat, bis das Blut ausm Mund lief.

Shit happens....

Ach so, sterben tut man daran übrigens auch nicht, hab an Nachwirkungen nichts von dem Blutverlust gemerkt (alos besonders schlapp oder so)

ex.pectus

#6
Zitat von: moby am 18. April 2011, 11:04:49
Ach so und auch sonst, sind die Gefahren um ne OP manchmal größer als die OP selbst, ich hab neulich während ner OP 1,5 Liter Blut verloren, weil der Nakosearzt beim setzen des Beatmungsschlauchs mit dem Instrument (Laryngoskop) abgerutscht ist und mir nen riesen Ratscher in Zahnfleisch gehauen hat, und es keiner gemerkt hat, bis das Blut ausm Mund lief.

apropos Blutverlust:

Eigentlich soll der Blutverlust bei der Nuss-OP ja minimal sein, ca. 5-10 ml und damit geringer als zuvor bei der Blutabnahme für die OP-Voruntersuchung. Allerdings ist mein Hämoglobin-Wert nach der OP ziemlich eingebrochen.




vor OP1. Tag
nach OP
2. Tag
nach OP
5. Tag
nach OP
7. Tag
nach OP
2 Wo
nach OP
4 Wo
nach OP
Hb in g/dl
(norm: 14,0-16,3)
15,411,810,511,312,113,515,6

Soweit ich weiß, spricht das für einen Blutverlust. Über google habe ich eine schöne selbstgebastelte Formel für den Blutverlust gefunden. Ich habe mit 5,5l Gesamtmenge Blut gerechnet. Danach komme ich für die Zeit bis Tag 1 nach der OP auf ca. 1,2 l Blutverlust. Und am nächsten Tag dann nochmal 600 ml Blutverlust. Von der Menge her könnten die 600 ml hinkommen (Drainageflüssigkeit). Keine Ahnung, ob diese theoretischen Überlegungen so hinkommen.

Im ausführlichen OP-Bericht stand nur, dass keine Blutkonserven nötig waren (soweit ich das beim kurzen Überfliegen lesen konnte; in der gedruckten "Kurzversion" steht dazu garnichts). Und der Prof. meinte, dass die Hämoglobinsenkung auch normal war.

Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

moby

Auch wenn dies nicht der eigentliche Ort ist um über das Thema Hämooglobinwert vs. Blutverlust zu sprechen:

600 ml Drainageflüssigkeit ist nicht gleichzusetzen mit 600 ml Bluverlust, die Brainageflüssigkeit besteht mit zunehmender Dauer immer mehr aus Blutplasma (also Flüssigkeit mit Mineralien und Eiweissstoffen, aber ohne die, den Hämoglobinwert beeinflussenden roten Blutkörperchen).

Selbst bei den 1,5 Litern, den sie aus meinem Mund abgesaugt haben, hab ich keine Bluttransfusion bekommen. Nen gesunder Mensch verkraftet einen solchen Blutverlust ohne Probleme, nen kräftig gebauter  :) unproblematischer, als sehr schlanke.

ex.pectus

Zitat von: moby am 19. April 2011, 18:48:33
Auch wenn dies nicht der eigentliche Ort ist um über das Thema Hämooglobinwert vs. Blutverlust zu sprechen:

Stimmt, aber andererseits ist es doch vielleicht nicht ganz uninteressant, wie hoch die Blutverluste bei einer Nuss-OP tatsächlich sind, was die Ausnahme und was die Regel ist. 5-10 ml klingen viel harmloser als 1200 ml.

Zitat von: moby am 19. April 2011, 18:48:33
600 ml Drainageflüssigkeit ist nicht gleichzusetzen mit 600 ml Bluverlust, die Brainageflüssigkeit besteht mit zunehmender Dauer immer mehr aus Blutplasma (also Flüssigkeit mit Mineralien und Eiweissstoffen, aber ohne die, den Hämoglobinwert beeinflussenden roten Blutkörperchen).

schon klar, aber die Menge an Drainageflüssigkeit war auch höher als 600 ml. Und in den ersten Tagen war die Farbe auch noch deutlich im roten Bereich.

Zitat von: moby am 19. April 2011, 18:48:33
Selbst bei den 1,5 Litern, den sie aus meinem Mund abgesaugt haben, hab ich keine Bluttransfusion bekommen. Nen gesunder Mensch verkraftet einen solchen Blutverlust ohne Probleme, nen kräftig gebauter  :) unproblematischer, als sehr schlanke.

Ich habe schon einige Male Vollblut gespendet, ab dem zweiten Mal immer ohne Probleme und keinerlei körperliche Einschränkungen.
Dass ich nach der OP keinerlei körperliche Einschränkungen gehabt hätte, kann ich natürlich nicht behaupten. Es würde mich schon interessieren, ob der Blutverlust daran mit einen Anteil hatte (schließlich wären 1200 ml deutlich mehr als die üblichen 500 ml bei der Blutspende). Das werde ich aber leider nicht mehr ergründen können ...
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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